Arbeitsschutz wird an der FH-SWF seit mehreren Jahren betrieben. Das Thema wurde zunächst durch Diplomarbeiten, die gemeinsam mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) durchgeführt wurden, aufgegriffen.
Stoffbelastung beim Elektronikschrott-Recycling
Beim Recycling von Elektro- und Elektronikschrott wurde die Stoffbelastung der Arbeitnehmer im Auftrage der BAuA untersucht. Zur Erfassung des E-Schrott-Marktes wurde eine Umfrage bei ca. 550 Betrieben durchgeführt, deren Anschriften durch Telefonbuch- und Internetrecherche erhoben worden waren. Von 162 Betrieben, die geantwortet haben, verarbeiten 81 E-Schrott. Der Jahresdurchsatz der antwortenden Betriebe betrug ca. 245.000 t/a. In 16 Betrieben, die zusammen ca. 103.000 t/a verarbeiteten, wurden Schwebestaubproben genommen, die auf Cd, Pb, Ni, Co und Mn sowie teilweise auf CH2O, PCB's, chlorierte und bromierte Dioxine und Furane analysiert wurden. Die meisten Messungen zeigten ein positives Bild. Es gab aber auch einige Problembereiche. In Shredder-Arbeitsbereichen wurden häufig die Grenzwerte für Blei, Cadmium und Mangan überschritten. Die organischen Schadstoffe Formaldehyd, Polychlorierte Biphenyle und chlorierte Dioxine und Furane hielten die Grenzwerte durchweg sicher ein. Problematisch waren allerdings die bromierten Dioxine und Furane. Zieht man den Grenzwert für die chlorierten Verbindungen als Empfehlungswert heran, so ergaben sich teilweise hohe Überschreitungen. Ausschließlich in Arbeitsbereichen mit Kontakt zu Bildröhren kam es zu Überschreitungen des Cadmium- und Blei-Grenzwertes. Diese Überschreitungen waren häufiger und höher in den Arbeitsbereichen, in denen Bildröhren zur Verwertung geöffnet wurden.
=> Pressemeldung 16.09.1998
=> Projektbeschreibung mit Projektabschlussbericht
Simultane Schwermetallbestimmung im Arbeitsschutz am Beispiel von Elektronik-Reparaturwerkstätten
In einem vergleichbaren BMBF-Projekt wurden Schwermetalle im Staub und in Humanurin bei Arbeitnehmern in Elektronikreparaturwerkstätten untersucht. In diesem Zusammenhang wurden unterschiedliche Probenvorbereitungen (vor der Messung durch zeemankorrigierte Graphitrohr-AAS) untersucht bzw. verglichen. In vielen Labors ist es üblich, Humanurinproben direkt in das Graphitrohr einzuspritzen. Durch Vergleich dieser Vorgehensweise mit Messungen nach einem Königswasseraufschluss konnte gezeigt werden, dass auf den Aufschluss nicht verzichtet werden kann. Der Arbeitsbereich sollte auf die gesamte Wirkungskette unter Einbeziehung weiterer Humanprobenformen ausgedehnt werden. An der FH-SWF stehen mehrere Probennahmegeräte, die sowohl eine orts- als auch eine personenbezogene Probennahme erlauben, sowie ein Zeeman-korrigiertes Graphitrohr-AAS und die labortechnische Infrastruktur zur Verfügung.
=> Pressemeldung 2.10.2001