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Verbesserung medizinischer Routineanalytik – Beispiel Blutanalysen

Die Technische Entwicklung der vergangen Jahre macht es möglich, neben der Bestimmung der Blutgase und des pH-Wertes aus der gleichen Blutprobe ohne weitere Zentrifugation und Verdünnungsschritte Elektrolyte und Methabolite wie Glucose und Lactat zu bestimmen. Für die Diagnostik wird kein natives (im Körper fließendes Blut) verwendet. Es werden in der Regel dem Blut bei der Entnahme sofort Substanzen zugesetzt, welche das Blut am Gerinnen hindern sollen: Antikoagulantien wie Citrat, EDTA oder Heparin. Citrat und EDTA binden den für die Gerinnselbildung notwendigen Cofaktor Ca2+. Um den pH-Wert oder Ca2+-Gehalt des Blutes zu bestimmen, wird vor allem Heparin in der klinischen Chemie eingesetzt. Dieses stark anionische Polyelektrolyt ist gereinigt in unterschiedlichen Qualitäten im Fachhandel erhältlich, allerdings nur in einer der vielen möglichen Salzformen, z.B. Natrium-, Lithium-, Calcium- etc.

Die gerinnungshemmende Wirkung des Heparins geschieht im Komplex mit einem im Plasma enthaltenen Eiweißkörper: Heparinkomplement oder Heparin Cofaktor genannt. Neben der hemmenden Wirkung auf die Bildung von Thrombin MW 35000 aus Prothrombin MW 66800 und der inhibitorischen Wirkung auf Thrombin selbst fördert Heparin als Fibrinolyseaktivator die Auflösung von Blutgerinseln. Die Ionen des Salzes, die selbst keine antikoagulierenden Eigenschaften haben, stellen eine Verunreinigung der Blutprobe dar. Zum Beispiel erhöht sich die Natrium Konzentration des Plasmas durch das Hinzufügen von 0,3 mg Heparin je ml Blut um 2,6 mmol/L. Dies zeigt, dass Bestimmungen dieser Elektrolyte des Blutes im Analysengerät massiv gestört werden. Ziel des Projektes ist, ein Heparinsalz herzustellen, das bereits in angepassten Elektrolytkonzentrationen vorliegt, um eine Erhöhung der Salzfrachten zu vermeiden. Dieses Herstellungsverfahren soll unabhängig von der Ionenkonzentration des Naturstoffes sein, so dass die aufwändigen, klinischen Leistungsbewertungsprüfungen nicht für jede Heparincharge erneut durchgeführt werden müssen. Gleichzeitig sollen die Auswirkungen aller Begleitstoffe des Heparin auf die Ergebnisse der Blutanalyse getestet und neu bewertet werden.


Letzte Aktualisierung: 11.01.2005 eMail an den Author  Drucken 


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